Brüssel. .

Der frühere luxemburgische Regierungschef Jean-Claude Juncker soll die europäischen Konservativen laut einem Zeitungsbericht als Spitzenkandidat in den Europawahlkampf Ende Mai führen. Die Entscheidung für Juncker sei gefallen, berichtete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf informierte Kreise.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstütze die Kandidatur Junckers, meldete die „Welt am Sonntag“. Der langjährige Vorsitzende der Eurogruppe gilt damit zugleich als Bewerber der Europäischen Volkspartei (EVP) für den Posten des EU-Kommissionspräsidenten. Offiziell will die EVP ihren Spitzenkandidaten bei einem Kongress Anfang März in Dublin ernennen. Einen Gegenkandidaten erwartet die Parteispitze dem Bericht zufolge nicht. Neben Juncker hatte bisher der EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier aus Frankreich offiziell sein Interesse an dem Posten bekundet.

Die Parteienfamilien nominieren erstmals EU-weite Spitzenkandidaten. Die europäischen Liberalen kürten den früheren belgischen Regierungschef Guy Verhofstadt und den finnischen EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn zu ihrem Spitzenduo. Die Sozialdemokratische Partei Europas, zu der auch die SPD gehört, will mit dem deutschen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz in den Wahlkampf ziehen. Die Grünen gehen mit der Deutschen Ska Keller und dem Franzosen José Bové ins Rennen, die Linke hat den griechischen Oppositionsführer Alexis Tsipras nominiert.