Düsseldorf. .
Nach der massiven Kritik an Plänen zum neuen NRW-Hochschulgesetz signalisiert die heftig angegriffene Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) den Hochschulen Kompromissbereitschaft. „Missverständnisse“ könnten sicher im Gesetzgebungsverfahren noch ausgeräumt und Veränderungen vereinbart werden, sagte Schulze. SPD-Fraktionschef Norbert Römer hatte zuvor eingeräumt, dass bei der Kritik „nicht alles unberechtigt“ gewesen sei. Am Grundsatz „mehr Transparenz“ bei der Verwendung der rund sechs Milliarden Euro Landesmittel wollen SPD und Grüne festhalten.
„Rückkehr zur Sachlichkeit“
In der emotionalen Debatte forderte Schulze eine Rückkehr zur Sachlichkeit. Das Land verlange nicht, dass Hochschulen und Unternehmen Inhalte der Drittmittelforschung vor Forschungsbeginn offenlegen müssten. „Der Schutz von Betriebsgeheimnissen bleibt ohne Wenn und Aber gewahrt“, sicherte Schulze zu. Allein die Hochschulen entschieden, wann sie Informationen „in geeigneter Weise“ zugänglich machten. Die Landesregierung müsse aber sicherstellen, dass der Steuerzahler bei Landesmittel wisse, was mit dem Geld passiert. Sie habe großes Vertrauen in die Hochschulen, sagte Schulze.
Hohe Abbrecherquote
Um die vor allem in den Ingenieurwissenschaften hohen Abbrecherquoten zu senken, will NRW die Beratung von Schülern und die Qualifizierung von Studenten durch zusätzliche Einstiegskurse und Förderangebote verbessern. An Universitäten bricht jeder zweite Student sein Ingenieurstudium ab (46%), an Fachhochschulen 43 Prozent.