Ein deutscher Bischof hat kürzlich festgestellt, die Leute hätten keine Lust mehr, sich vorschreiben zu lassen, wie sie leben sollen. Zu dieser Einsicht muss auch die Politik kommen. Die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe wird kommen; je früher, desto besser.

In Zeiten, da selbst der Vatikan beim Umgang mit dem Thema Homosexualität moderate Töne anschlägt, statt nur empört „Sünde!“ zu rufen, ist eine ausführliche, vorurteilsfreie politische und gesellschaftliche Diskussion über die rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare in Deutschland fällig.

Das Coming-out von Thomas Hitzlsperger, dem Ex-Fußballprofi, und nun das sehr persönliche Interview von Guido Westerwelle, dem Ex-Minister, rücken das Thema ins mediale Scheinwerferlicht. Und dort gehört es hin. Denn dass latente oder offene Vorurteile gegen Schwule und Lesben hierzulande immer noch Alltag sind, beweist schon die Tatsache, dass Hitzlsperger wie Westerwelle erst nach Ende ihrer Karriere wagten, sich mit klaren Worten öffentlich zu äußern.

Ein deutscher Bischof hat kürzlich festgestellt, die Leute hätten keine Lust mehr, sich vorschreiben zu lassen, wie sie leben sollen. Zu dieser Einsicht muss sich auch die Politik durchringen. Die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe wird kommen; je früher, desto besser.