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Kinderkleidung ist häufig mit gefährlichen Chemikalien belastet. Greenpeace hat in einer Studie sowohl in Kinderschuhen und Sportkleidung als auch in Edeltextilien Weichmacher und andere hormonell wirksame Substanzen sowie als krebserregend geltende Stoffe gefunden. Akute Gefahr für die Kinder besteht laut Greenpeace nicht. Dennoch fordern die Umweltschützer von der Wirtschaft, vorsorglich auf Giftstoffe in Shirts und Hosen zu verzichten.

Die Stichprobe belegt: Auf den Preis kommt es nicht an. Greenpeace untersuchte Produkte bekannter Marken wie Adidas, C&A und Primark, aber auch der Luxusmarke Burberry. Das Ergebnis der Studie ist aus Sicht der Tester ernüchternd. „Teure Klamotten sind nicht sauberer produziert als billige“, sagte Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen. Kinderkleidung sei genauso mit Chemikalien belastet wie Mode für Erwachsene – „nur schaden diese Chemikalien den Kindern viel mehr“.

Die Tester hatten 82 Kleidungsstücke in der ganzen Welt gekauft und sie in einem Labor an der Uni Exeter in Großbritannien untersuchen lassen. In 50 Proben ermittelten die Experten sogenannte Nonylphenolethoxylate. Bei Kinderkleidung mit Aufdrucken fanden die Tester in 33 von 35 Stücken Weichmacher. Ein billiges T-Shirt habe elf Prozent Weichmacher im Aufdruck enthalten, in einem Baby-Body seien 0,6 Prozent entdeckt worden. Beide Werte wären nach EU-Recht für Spielzeug verboten – für Kinderkleidung greift die Regelung jedoch nicht. Santer kritisiert: „Die Politik will den freien Handel nicht zu sehr einschränken. Das ist eine Gesetzeslücke.“

Die Studie beweise, dass der Einsatz gefährlicher Chemikalien auch bei der Herstellung von Baby- und Kinderkleidung weit verbreitet sei. Das bedeute aber nicht, dass Eltern sofort den gesamten Kleiderschrank ihrer Kinder ausräumen müssten, so Santer: „Das Gros der Textilien war nicht so stark belastet, dass eine akute Gesundheitsgefahr vorliegt. Aber trotzdem finden wir die Verwendung dieser Substanzen nicht richtig.“