Berlin. .

Städte und Kreise an der Ruhr wollen sich heute und morgen in Berlin Gehör verschaffen: Sie werben in der Hauptstadt um Hilfe des Bundes für die wirtschaftlich angeschlagenen und verschuldeten Städte an der Ruhr. 12 Oberbürgermeister und Landräte sowie drei Stadt- und Kreisdirektoren aus dem Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (RVR), darunter Jörg Dehm (Hagen), Armin Brux (Ennepe-Ruhr-Kreis) und Michael Makiolla (Unna), möchten in Berlin ernste Worte mit den neuen Ministern sprechen: über marode Straßen und veraltete Bahnhöfe, eine bezahlbare Energiewende, sozialen Wohnungsbau und natürlich über die Zuwanderer, die aus Bulgarien und Rumänien ins Ruhrgebiet und vor allem nach Dortmund und Duisburg kommen.

Die Kommunalpolitiker möchten erreichen, dass die Bundesregierung NRW und das Ruhrgebiet bei der Vergabe von Fördergeldern besser berücksichtigt. Geld solle vor allem dorthin fließen, wo es besonders dringend benötigt werde. Es ist das erste gemeinsame Auftreten der Ruhr-Rathauschefs vor der Bundespolitik. Sie hatten sich erfolgreich um einen Termin kurz nach der Regierungsbildung bemüht. Bereits im vergangenen Jahr war eine Delegation aus dem Ruhrgebiet zu EU-Politikern nach Brüssel gereist.

„Wir gehen nicht als Bittsteller nach Berlin“, sagte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) dieser Zeitung, „aber wir werden dort erklären, dass es im Interesse der ganzen Republik liegt, dass es dem Ruhrgebiet gut geht.“ Gemessen an seiner Einwohnerzahl und seiner Bedeutung habe NRW bisher erheblich weniger Unterstützung für Verkehrsprojekte durch den Bund bekommen als etwa Bayern.

Die Delegation trifft sich unter anderem mit Wirtschaftsminister Gabriel (SPD), Arbeitsministerin Nahles (SPD), Verkehrsminister Dobrinth (CSU) und Umweltministerin Hendricks (SPD).