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Das frühlingshafte Wetter im Januar ist nicht nur ungewöhnlich, es wirkt sich auch auf unser Wohlergehen aus. Wetterfühlige ­Menschen klagen vermehrt über Beschwerden. „Während die hohen Temperaturen bei manchen für positive Stimmung sorgen, leiden anfällige Menschen beispielsweise unter Kopfschmerzen oder innerer Unruhe. Das ist individuell sehr unterschiedlich“, erklärt der Mülheimer Naturheilpraktiker Klaus Herting. Temperaturen wirken im komplexen Zusammenspiel mit den Lichtverhältnissen auf den menschlichen Hormonhaushalt.

Für das Herz-Kreislauf-System beispielsweise sei das milde Wetter eher förderlich, sagt Kardiologe Raimund Erbel vom Uniklinikum Essen. „Bei kaltem Winterwetter verengen sich die Gefäße, was zu Durchblutungsstörungen bis zum Herzinfarkt führen kann. Dieses Risiko ist momentan geringer.“

Für Pollen-Allergiker wohl nur ein schwacher Trost: Ihre Leidenszeit hat in diesem Jahr bereits begonnen. Mit Haselnuss-Sträuchern und Erlen haben die ersten Pflanzen bereits angefangen zu blühen – einige Wochen früher als üblich.

Noch ist der Pollenflug eher schwach. Dennoch könne er Allergikern umso stärker zu schaffen machen, „weil sich der Körper noch nicht an die Pollen gewöhnt hat“, erklärt die Meteorologin Angelika Grätz vom Deutschen Wetterdienst. Gestern hat der Deutsche Wetterdienst seine Pollenflugwarnung für dieses Jahr gestartet.

Ab Freitag ist es mit dem ­frühlingshaften Wetter aber erst einmal vorbei: Für das Wochen­ende und die kommende Woche sagen die Meteorologen deutlich kühlere Temperaturen voraus.