Berlin. Im Ringen um die Freilassung der inhaftierten ukrainischen Ex-Ministerpräsidentin Timoschenko hat ihre Tochter Jewgenija sich an Deutschland gewandt. Kanzlerin Angela Merkel solle Druck auf die Regierung in Kiew ausüben, sagt sie: “Wenn meine Mutter nicht bald freikommt, wird sie sterben.“
Im Kampf um die Freilassung ihrer Mutter aus ukrainischer Haft hat die Tochter von Julia Timoschenko Deutschland um Hilfe gebeten. "Ich denke, dass Deutschland die letzte Chance für meine Mutter ist", sagte Jewgenija Timoschenko der "Bild"-Zeitung. "Kanzlerin Merkel darf nicht aufgeben. Wenn meine Mutter nicht bald frei kommt, wird sie sterben. "
Die ehemalige Regierungschefin Julia Timoschenko sitzt in der Ukraine im Gefängnis, Hoffnungen auf ihre baldige Freilassung hatten sich in der vergangenen Woche vorerst zerschlagen.
Jewgenija Timoschenko forderte Deutschland auf, Druck auf die Ukraine auszuüben. Das von der Regierung in Kiew auf Eis gelegte Assoziierungsabkommen mit der EU müsse doch noch zustande kommen. "Deutschland spielt da eine entscheidende Rolle."
Zehntausende Menschen gingen auf die Straße
Die Ukraine hatte am vergangenen Donnerstag überraschend das über Jahre ausgehandelte Assoziierungsabkommen mit der EU gestoppt, das in dieser Woche bei einem Gipfeltreffen in der litauischen Hauptstadt Vilnius unterzeichnet werden sollte. Mit der Entscheidung Kiews scheiterte vorerst auch der Versuch der EU, eine Freilassung der erkrankten früheren Regierungschefin Timoschenko zu erreichen.
Auf Aufruf von Julia Timoschenko waren am Sonntag zehntausende Menschen in der Ukraine auf die Straße gegangen. Es waren die größten pro-europäischen Proteste seit der Orangenen Revolution im Jahr 2004. (afp)