Auch eine Große Koalition wird es auf Dauer nicht durchhalten, international auf schärfere Umweltstandards zu pochen und diese schnell in die Tonne zu treten, sobald eigene Interessen berührt scheinen. Auch wenn erneut die Lobbyarbeit deutscher Automobilkonzerne Umwelt- und Klimaschutz in die Knie gezwungen hat.
Die Bundesregierung, die sich ach so gern auf europäischem Parkett in der umweltpolitischen Vorreiterrolle wähnt, hat offenbar ein drittes Mal die von der EU geplante Verschärfung des CO2-Grenzwerte für Autos verhindert. Aus übergeordnetem Interesse, behauptet sie – und versucht so die Tatsache zu übertünchen, dass auch in diesem Fall die Lobbyarbeit deutscher Automobilkonzerne Umwelt- und Klimaschutz in die Knie zwingt.
Zugleich liefert Berlin damit ein weiteres Musterbeispiel für eine Politik, wie sie die Menschen lieben: Glaubwürdig, nachhaltig, am Gemeinwohl orientiert. Eine Politik, die garantiert, dass sich die Deutschen ihr zu- und nicht weiter von ihr abwenden. Doch Spaß beiseite: Auch eine Große Koalition wird es auf Dauer nicht durchhalten, international auf schärfere Umweltstandards zu pochen und diese schnell in die Tonne zu treten, sobald eigene Interessen berührt scheinen.