Düsseldorf. .
Ein verdächtiger Koffer hat gestern am frühen Abend den Luftverkehr in Düsseldorf komplett lahmgelegt. 70 Flüge wurden annulliert und 20 umgeleitet. Der gesamte Airport musste geräumt werden. Erst nach drei Stunden gab es Entwarnung.
2200 Fluggäste waren betroffen. Die Bundespolizei richtete rund um das Gelände eine Sicherheitszone ein. Die Düsseldorfer Polizei sperrte mehrere Straßen, ebenso sämtliche Zu- und Abfahrten zum Flughafen und die nahe gelegenen Autobahn-Ausfahrten der A 44, um die Fluchtwege für die Rettungs- und Einsatzfahrzeuge frei zu halten.
Der Bundespolizei wurde gegen 15.20 Uhr gemeldet, dass sich in der Abflugebene des Terminals A ein herrenloses Gepäckstück befindet. Zunächst wurde der umliegende Bereich gesichert. Spezialkräfte der Bundespolizei inspizierten von außen den Koffer. Sie konnten nicht ausschließen, dass sich möglicherweise eine Bombe im Koffer befindet.
„Wir wollen eine Gefährdungabsolut ausschließen“
Die Bundespolizei nahm aufgrund einer sofort erfolgten Bewertungsanalyse die Angelegenheit so ernst, dass sie nicht nur den Terminal A und B, sondern gegen 17.30 Uhr den gesamten Flughafen räumen ließ. „Das ist eine reine Schutzmaßnahme“, sagte Bundespolizeisprecher Achim Berkenkötter. „Wir wollen eine Gefährdung absolut ausschließen.“
Der Flughafen richtete einen Krisenstab ein. Polizisten begleiteten die Evakuierten zum nahe gelegenen Maritim-Hotel, in dem eine Sammelstelle eingerichtet wurde. Bereits gegen 16 Uhr forderte der Flughafen die Unterstützung der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr an, die mit einem Löschzug, mehreren Rettungswagen und zwei Notärzten ausrückte. Die Autobahnpolizei kümmerte sich um Autofahrer, die nicht zum Airport kamen und einfach auf dem Seitensteifen der A 44 stoppten und ausharrten.
Gegen 19.30 Uhr wurde der Koffer mit einer Wasserkanone gewaltsam geöffnet. Ein gefährlicher Gegenstand befand sich nicht darin. Der Flugbetrieb wurde ab 20.45 Uhr schrittweise wieder aufgenommen. Die Luftaufsicht hob das Nachtflugverbot zeitweise auf. Erst am Mittwoch wird sich der Flugverkehr „vollständig normalisieren“, hieß es am Airport.