Limburg. .

Nach monatelanger Kritik an den millionenschweren Kosten für seinen neuen Bischofssitz legt Limburgs umstrittener Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst die Kosten für den Bau auf dem Domberg auf den Tisch.

Die Ausgaben sollen von einer Kommission der Deutschen Bischofskonferenz geprüft werden, wie aus einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des Besuchs des päpstlichen Gesandten Giovanni Lajolo bei Tebartz-van Elst hervorgeht. Der Abschlussbericht der Sonderkommission soll veröffentlicht werden.

„Im Geist der Offenheit“

Dem Limburger Bischof waren unter anderem die hohen Kosten von mehr als zehn Millionen Euro für den Neubau vorgeworfen worden, außerdem wurde seine Amtsführung aus den eigenen Reihen heftig kritisiert. Lajolo hatte in Limburg Gespräche mit dem Bischof und seinen Gegnern geführt.

Der Bischof sicherte in der Erklärung zu, alle Kosten für die Baumaßnahmen auf dem Domberg umgehend im Bischöflichen Ordinariat feststellen zu lassen und den Prüfern zugänglich zu machen. In einem Gottesdienst bat er am Sonntag um Verzeihung und Nachsicht dort, „wo ich Sie enttäuscht und verletzt habe“.

Laut Abschlusserklärung will Tebartz-van Elst bei der Leitung der Diözese von den kirchenrechtlich vorgesehenen Beratungsorganen regelmäßig und verlässlich Gebrauch machen. Der Bischof vertraue darauf, „dass die Konferenzen und Räte auf diesem Weg dazu beitragen, die anstehenden Probleme im Geist der Offenheit und der Geschwisterlichkeit zu lösen“, teilte das Bistum mit.

Nach Gesprächen mit Vertretern des Bistums Limburg feierte der päpstliche Gesandte Lajolo am Sonntag einen Festgottesdienst beim Kreuzfest in Königstein im Taunus. Der Kardinal war seit Montag im Bistum, um sich im Streit um die Amtsführung des Bischofs ein Bild zu machen. Kritiker werfen dem Kirchenmann einen autoritären Stil und Verschwendung vor.

„Papst erwartet Verständnis“

Beim Gottesdienst rief Lajolo zu Versöhnung im aufgewühlten Bistum auf. „Indem er mich zu einem brüderlichen Besuch zu Ihnen geschickt hat, hat er seine besondere Fürsorge für die Diözese Limburg gezeigt“, sagte er mit Blick auf Papst Franziskus, in dessen Auftrag er nach Hessen kam. Der Papst erwarte, dass „alle einen neuen Weg zusammen in gegenseitiger Liebe und Verständnis und in der Freude des Glaubens beginnen können“, so Lajolo.