München. . Der Brief, mit dem ein Erpresser Peer Steinbrück mit Drohungen zum Rückzug seiner Kanzlerkandidatur zwingen wollte, könnte nach Berichten der Süddeutschen Zeitung von einem ehemaligen Spitzenmanager der Post stammen. Gegen ihn ermittele die Staatsanwaltschaft, heißt es in einem Medienbericht.

Der Erpresserbrief, mit dem Peer Steinbrück zum Rückzug von seiner Kanzlerkandidatur gebracht werden sollte, stammt offenbar von einem früheren Post-Vorstand. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittle gegen Hermann U. (52), bis 2011 Vorstand bei der Deutschen Post, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf „informierte Kreise“.

In dem anonymen Brief hatte der Erpresser mit Enthüllungen über eine angeblich von Steinbrück Ende der 90er Jahre schwarz beschäftigte Haushaltshilfe gedroht.

Der mutmaßliche Erpresser soll der Staatsanwaltschaft erklärt haben, er habe sich über Äußerungen von Steinbrück über die Ausbeutung von Geringverdienern geärgert. Die Haushaltshilfe hatte kurz im Haus der Mutter von Steinbrücks Frau Gertrud gearbeitet. Sie soll heute für U. arbeiten. Er will angeblich einen Entschuldigungsbrief an Steinbrück schreiben.

Angeblich wurde der Brief versehentlich abgeschickt

Zuvor war berichtet worden, der Erpresser habe sich bei der Staatsanwaltschaft Bonn gestellt. Der Mann habe angegeben, das Schreiben versehentlich abgeschickt zu haben, hatte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel mitgeteilt.

Der Mann will den Brief aus einer momentanen Verärgerung über den SPD-Kanzlerkandidaten aber zunächst nicht abgeschickt haben. Aus Versehen sei das Schreiben dann mit weiteren Briefen doch in die Post geraten. Dies sei ihm aufgrund der Presseberichterstattung bewusst geworden. Der Mann habe glaubhaft eingeräumt, der Verfasser des an Steinbrücks Ehefrau Gertrud gerichteten Briefes zu sein, teilte Apostel weiter mit. Weitere Angaben machte er nicht. Die Post hat ihren Hauptsitz in Bonn.