München. CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will 2018 aufhören. Schon jetzt hält die Bayern-Partei Ausschau nach einem Nachfolger – oder einer Nachfolgerin. Ilse Aigner gilt jedenfalls als Hoffnungsträgerin.
Aubing liegt weit draußen im Westen Münchens. Es ist bürgerlich-ländlich hier, man trägt gerne Tracht, liebt die Blasmusik und die Semmeln vom Bäcker Weiß.
Die CSU nutzt das Herbstfest der Ortsgemeinschaft, um Stimmung zu testen. Der Stimmungstest 2013 im vollen Festzelt gilt nicht der Frage, wer die Landtagswahl gewinnt. Der CSU-Sieg ist vorausgesetzt. Offen ist, welcher CSU-Grande Nachfolger von Horst Seehofer werden könnte. Er will 2018 aufhören.
Mit bayrischen Märschen
Mit bayerischen Märschen wird die Kandidatin durch die Reihen geführt: Ilse Aigner, bisher Verbraucherministerin in Berlin. Jetzt kandidiert sie für den Landtag und „vielleicht für höhere Weihen“, sagt der Ortsvorsitzende, „du verkörperst Bavaria“. Dass sie nicht im Dirndl kommt, entschuldigt Aigner: „Ich muss gleich nach Litauen zu meiner letzten EU-Konferenz“. Der Beifall zeigt: So viel Pflichtbewusstsein ist gewollt.
Aber was heißt das schon. 2012 war Christine Haderthauer hier, Bayerns Sozialministerin. Sie kam im Dirndl. Der Ortsvorsitzende lobte: „Du bist vielleicht die nächste bayerische Ministerpräsidentin“. „Dazu sag i nix“, konterte Haderthauer. Komplimente haben überall kurze Beine – auch in Aubing.