Essen. . Staatsanwälte ermitteln auf breiter Front gegen Händler und Träger falscher Doktor-Titel. Bundesweit sollen sich rund 150 Beschuldigte für Summen zwischen 150 und 15 000 Euro falsche oder illegale akademische Grade aus dem Ausland beschafft haben.

Staatsanwälte ermitteln auf breiter Front gegen Händler und Träger falscher Doktor-Titel. Bundesweit sollen sich rund 150 Beschuldigte für Summen zwischen 150 und 15 000 Euro falsche oder illegale akademische Grade aus dem Ausland beschafft haben.

Ins Visier von Verfahren der Staatsanwaltschaften in Osnabrück und Lübeck sind der mutmaßliche Gründer einer nicht existenten „Yorkshire-Universität“ auf den Jungferninseln, deren Doktor-Titel er angeboten hat, sowie die Titel der amerikanischen Freikirche MDLC. Bei der können Kunden gegen Spenden einen „Doktor der Metaphysik“ erwerben. Die Lübecker Staatsanwälte haben in der Mehrzahl ihrer insgesamt rund 80 MDLC-Fälle Bußgeldbescheide bei gleichzeitiger Einstellung der Verfahren verhängt. In einigen, darunter einem Dortmunder Fall, wird wohl angeklagt.

Im Osnabrücker Fall ermitteln die Fahnder laut NDR gegen einen 64-jährigen. Er soll nicht nur hinter der „Yorkshire“-Universität stehen, deren vermeintliche Promotion schon in Hochstapler-Prozessen eine Rolle spielte und deretwegen ein Kommunalpolitiker aus Thüringen und der Chef einer Hilfsorganisation vor Gericht kamen. Der Geschäftsmann soll auch mit gefälschten Titeln der TU Warschau handeln.