Brüssel. . Das Nordatlantische Militärbündnis wird weiterhin nicht militärisch in Syrien eingreifen. Bündnis-Chef Rasmussen erwartet aber eine militärische Reaktion einzelner Staaten. Die Nato werde sich darauf beschränken, einen syrischen Angriff auf die Türkei zu verhindern.

Die Nato wird sich aus militärischen Operationen gegen Syrien heraushalten. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärte in Brüssel, die Allianz werde sich ­darauf beschränken, das Gebiet des syrischen Nachbarn und Nato- ­Mitglieds Türkei zu schützen: „Eine weitere Rolle für die Nato sehe ich nicht.“

Patriot-Raketenabwehr-Systeme aus Deutschland, den USA und den Niederlanden sind bereits in der Türkei stationiert, um etwaige ­Angriffe aus Syrien abzufangen.

„Es ist Sache der einzelnen Verbündeten zu entscheiden, wie sie auf den Einsatz von chemischen Waffen antworten und welche militärischen Mittel sie dabei einsetzen“, sagte Rasmussen weiter. Nach geheimdienstlichen Informationen, die ihm von den Verbündeten vorgelegt ­worden seien, sei er nicht nur überzeugt, dass ein Giftwaffen-Einsatz stattgefunden habe. „Ich bin auch überzeugt, dass das syrische Regime dafür verantwortlich ist.“ Er erwarte „eine kurze, begrenzte und gezielte Operation“, für die Nato-Einrichtungen nicht gebraucht würden.

„Ein komplizierter Prozess in Demokratien“

Rasmussen sagte unter Bezugnahme auf die britische Unterhausentscheidung gegen einen Militäreinsatz: „Das ist eine sehr schwierige Lage, und das erfordert harte Entscheidungen. In Demokratien ist das ein komplizierter Prozess. Es ist nicht leicht für Demokratien, so etwas zu tun.“ Er fügte hinzu: „Unsere Demokratie macht uns nicht schwächer. Im Gegenteil: Sie ist der Grund unserer Stärke.“

Die Nato suche „keine Rolle in Syrien“, versicherte Rasmussen mehrfach. „Falls es einen Militäreinsatz in Syrien gäbe, so würde ich eine kurze, richtig bemessene und gezielte Operation erwarten. Und für einen solchen Einsatz braucht man nicht das Kommandosystem der Nato.“ mit dpa