Mexiko-Stadt. . In Mexiko ist es bei Protesten gegen Reformvorhaben der Regierung zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Anhänger anarchistischer Gruppen griffen die Beamten am Sonntag in Mexiko-Stadt mit Metallstangen, Steinen und Brandsätzen an. Die Polizei reagierte mit Tränengas.

Bei Protesten gegen die Reformpläne der Regierung haben sich Demonstranten in Mexiko-Stadt heftige Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Am Rande einer Kundgebung gegen die geplante Öffnung des Energiesektors für ausländische Investoren griffen maskierte Demonstranten am Sonntag hunderte Polizisten mit Steinen und Brandsätzen an. Die Sicherheitskräfte setzten Schlagstöcken und Tränengas ein. Nach Angaben der Behörden wurden zwei Beamte verletzt und vier Demonstranten aus dem "anarchistischen Lager" festgenommen. Demonstranten machten ihrerseits Provokateure für die Ausschreitungen verantwortlich.

Mindestens drei Demonstranten wurden festgenommen, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Beamten hätten 30 Molotow-Cocktails und 70 Feuerwerkskörper sichergestellt. Zwei Polizisten seien bei den Auseinandersetzungen verletzt worden.

Regierung will Lehrer-Bezahlung von Erfolg abhängig machen

Anlässlich der Vorstellung des ersten Rechenschaftsberichts von Präsident Enrique Peña Nieto hatten Gewerkschaften, Studentenverbände und politische Gruppen zu einer Großdemonstration aufgerufen. Nach Polizeiangaben gingen rund 8000 Menschen gegen die jüngsten Reformen im Energie- und Bildungssektor auf die Straße. Rund 10.000 städtische Polizisten und Tausende Beamte der Bundespolizei waren im Einsatz. Angeblich sollen insgesamt 34.000 Sicherheitskräfte im Einsatz gewesen sein, um ein Eindringen der Protestierenden in das Gebäude zu verhindern. Nach weiteren Zusammenstößen zwischen der Polizei und maskierten Demonstranten wurde die Großkundgebung aus Sorge vor willkürlichen Festnahmen abgebrochen.

Seit Tagen campieren rund 10.000 Lehrer auf einem zentralen Platz in der Altstadt, um einen von Präsident Peña Nieto geplanten Umbau des Bildungssystems zu verhindern. Als nächster Schritt steht ein Votum des Parlaments über Pläne an, die Beförderung der Lehrer und ihr Gehalt von dem Ergebnis einer regelmäßigen Evaluierung ihrer Arbeit abhängig zu machen.

Der konservative Präsident will allen Streiks, Protesten und Blockaden zum Trotz standhaft bleiben. Am Montag will Peña Nieto seine erste Rede zur Lage der Nation halten - wegen der Unruhen wurde sein Auftritt aber um einen Tag verschoben. Am Sonntag sollte sein Innenminister den ersten Rechenschaftsbericht der Regierung seit Peña Nietos Amtsantritt im Dezember halten. (afp/dpa)