Berlin. Michael Seeger, der Präsident der Bundespolizei, unterstützt nach Medienberichten Pläne, die Bundeswehr im Innern einzusetzen. Er wies auf Bereiche hin, in denen die Ressourcen des Militärs die der Polizei ergänzen könnten. Seinerseits bot er Unterstützung bei der Piratenjagd an.

Der Präsident der Bundespolizei, Matthias Seeger, spricht sich für den Einsatz der Bundeswehr auch im Inland aus. Die Polizei könne in bestimmten Gefahrenlagen die Hilfe des Militärs gebrauchen, sagte Seeger der Zeitung «Die Welt» laut Vorabbericht. «Es gibt Bereiche, in denen die Bundeswehr über Kapazitäten verfügt, die wir als Polizei nicht vorhalten: bei der ABC-Abwehr, im Sanitätswesen oder bei Angriffen aus der Luft», sagte er.

Seeger bietet Hilfe bei der Piratenjagd an

«Deshalb ist es sinnvoll, zu prüfen, ob es nicht bestimmte Fähigkeiten der Bundeswehr gibt, die im Bereich der inneren Sicherheit nützlich sind», sagte Seeger. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) war mit einer entsprechenden Gesetzesinitiative jüngst am Widerstand der der SPD gescheitert.

Seeger bot der Bundeswehr Unterstützung im Kampf gegen Piraten vor der afrikanischen Küste an. Zwar sei die Piratenjagd in erster Linie Sache der Bundeswehr im Rahmen eines EU-Einsatzes. Eventuell festgenommene Geiselnehmer oder Piraten hätten die Soldaten allerdings unverzüglich an die Polizei zu übergeben. «Wenn eine solche Situation eintreten sollte, wären wir also gefragt», sagte Seeger. (ddp)