Sollte man nach einem Busunglück wie dem in Frankreich die Reise nicht sofort abbrechen und die Jugendlichen nach Hause schicken? Nein: Die Verantwortlichen haben richtig dabei entschieden, die Tour fortzusetzen. Die meisten Eltern sind ihrer Meinung.

Der Start in den Urlaub - ein Albtraum mit einem Unfall, mit ­Toten. Und dann? Einfach abhaken, den Bus wechseln und weiterfahren an den Strand?

Manchen mag das im ersten Moment schockieren; muss man nicht sofort die Reise abbrechen und die Jugendlichen nach Hause an den Niederrhein schicken, denn wer kann jetzt noch an unbeschwerte Ferien im Süden denken?

Die Verantwortlichen haben ­anders entschieden, sie haben ­richtig entschieden, sie haben schließlich niemanden gezwungen, die Tour fortzusetzen, die meisten Eltern sind ihrer Meinung.

Was hätte die sofortige Heimfahrt gebracht? Das Erlebte gemeinsam zu verar­beiten, bietet mehr Chancen als die individuelle Aufarbeitung mit der ­Familie. Es wird ein anderer Urlaub werden, gewiss, es wird aber auch eine neue Erfahrung werden.

Kein Verständnis muss man ­dagegen für jene aufbringen, die trotz aller Schrec­kensnachrichten meinen, sie könnten sich immer noch in ägyptischen Hotelghettos am Roten Meer erholen. Das ist in­stinktlos und die Feststellung, man helfe damit doch der heimischen Wirtschaft, eine plumpe Ausrede.