Neu Delhi. Erneut haben Hacker auf der Internetseite der tibetischen Exilregierung zugeschlagen. Mit einem unbekannten Virus haben sie die Seite tibet.net lahmgelegt. Die tibetische Exilregierung sei “ein Hauptangriffsziel chinesischer Hacker“, sagte ein Sprecher.
Die chinesischsprachige Webseite der tibetischen Exilregierung ist offenbar von Hackern lahmgelegt worden. Ein unbekanntes Virus verhindere den Zugriff auf das Portal, sagte ein Sprecher der Exilregierung der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Wann die Hacker zuschlugen, konnte er nicht sagen. Unklar war zunächst auch, ob das Virus Spionage-Software auf Computern von Nutzern der Webseite installierte.
Die tibetische Exilregierung sei "ein Hauptangriffsziel chinesischer Hacker", sagte der Sprecher. Die englischen, tibetischen und chinesischen Versionen der Internetseite seien schon mehrere Male lahm gelegt worden.
Bemerkt worden war der jüngste Hackerangriff von einem Mitarbeiter des Unternehmens Kaspersky Lab, das zu den weltweit größten Anbietern von Anti-Viren-Software zählt. Auf ihrer offiziellen Internetseite tibet.net stellt die tibetische Exilregierung unter anderem Informationen über das Parlament und die Regierung sowie über die Verwaltung und Ämter zur Verfügung.
China hält Tibet seit 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, mit harter Hand. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, lebt seit einem gescheiterten Aufstand 1959 im indischen Exil. (afp)