Das russische Skandalgesetz ­„gegen homosexuelle Propaganda“ wird nicht zu einem Boykott der Olympischen Winterspiele 2014 führen. Und das ist gut so. So furchtbar dieses Gesetz auch ist, so wenig taugt die „Jugend der Welt“ als Druckmittel dort, wo die Politik nicht mehr weiter weiß.

Man muss kein Hellseher sein, um diese Aussage zu wagen: Das russische Skandalgesetz ­„gegen homosexuelle Propaganda“ wird nicht zu einem Boykott der Olympischen Winterspiele 2014 führen. Und das ist gut so.

So furchtbar dieses Gesetz auch ist, so wenig taugt die „Jugend der Welt“ als Druckmittel dort, wo die Politik nicht mehr weiter weiß.

Der Boykott der Olympischen Spiele war schon immer ein ­Missbrauch der Olympischen Idee, die – zumindest im Ursprung – dem sportlichen Wettkampf und der Völkerverständigung dienen sollte.

Inzwischen aber sind die Spiele, ist der Sport längst dem Kommerz zum Opfer gefallen. Warum finden denn so viele sportliche Großereignisse in den kommenden Jahren in Putins Reich statt? Warum wird die Fußball-WM 2022 ins glutheiße Katar vergeben, in ein Land, das weder ein Parlament hat noch eine unabhängige Justiz kennt?

Nein, der Boykott ist keine Lösung – weder im Sport, noch in der Politik. US-Präsident Obama könnte ­Putin ansprechen auf das Homo­sexuellen-Gesetz. Die Herren aber schweigen sich derzeit lieber an.