Essen. Der NRW-Datenschützer Ulrich Lepper glaubt, dass die Daten von Behörden eine leichte Beute für die Spähprogramme der Geheimdienste sind. Auch Schulen seien gefährdet. Lepper fordert dringend Aufrüstung.

Datensysteme der kommunalen Behörden in NRW und besonders auch der Schulen sind durch die Spähangriffe ausländischer Geheimdienste verwundbar. Davor warnt der Datenschutz­beauftragte des Landes NRW, Ulrich Lepper.

Lepper fordert Landesverwaltungen, Städte und Gemeinden auf, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken: „Wir empfehlen, zu überprüfen, ob die Konzepte für die Datensicherheit den Gefährdungsszenarien standhalten, die aktuell vorstellbar sind.“ Anlass zur Sorge seien die Berichte über die Tätigkeit ausländischer Geheimdienste, vor allem der USA und Großbritanniens. Lepper: „Spätestens jetzt sollten alle Warnsignale leuchten. Datenschutz und Datensicherheit müssen dringend überprüft werden.“

Besonderes Sicherheitsrisiko: die Cloud

Die Datenschutzbehörde weist auf besondere Verwundbarkeit hin, wenn öffentliche Stellen private Unternehmen wie Cloud-Dienstleister beauftragen. Die stünden im „Fokus ausländischer Geheimdienste“. Kommunen sollten „dringend prüfen, ob dies noch rechtlichen Anforderungen entspricht“. Gerade Schulen würden Speicherkapazität für E-Mails gerne auf Cloud-Angebote wie Office 364 übertragen, sagt Nils Schröder von der Datenschutzbehörde. Sie setzt darauf, dass das Schulministerium handelt.

Laut einem Bericht des NDR arbeiten bekannte Telekom-Anbieter, darunter Vodafone, mit der NSA zusammen. Sie betreiben große Datenzentren. Die Kooperation mit den Amerikanern gehe über einfachen Datenzugang hinaus.