Beirut/Istanbul. Der Terrororganisation Al-Kaida nahestehende Milizen aus dem Irak gewinnen zunehmend Einfluss im Syrienkonflikt. Sie kämen nach Syrien, um in den Bürgerkrieg einzugreifen, sagte der Leiter der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auf das Konto dieser Milizien gehe wohl auch der Tod eines ranghohen Befehlshaber der Rebellenarmee FSA.

Im Syrienkonflikt gewinnen der Terrororganisation Al-Kaida nahestehende Milizen aus dem Irak nach Oppositionsangaben an Einfluss. Wie der Leiter der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Freitag sagte, kamen vor wenigen Tagen 150 Milizionäre über die Grenze nach Syrien, um in den nordöstlichen Gebieten zu kämpfen.

Grausame Hinrichtungen von Syrern etwa wegen Blasphemie sollen auf das Konto dieser Dschihadisten gehen. Laut der Freien Syrischen Armee der Rebellen wurde zuletzt einer ihrer führenden Kommandeure ebenfalls von Mitgliedern dieser Miliz getötet.

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Der Sprecher der Freien Syrischen Armee (FSA), Luai al-Mekdad, sagte , die "Ermordung" des führenden FSA-Mitglieds Kamal Hamami verhärte die Fronten zwischen moderaten und radikal-islamischen Gruppen, die gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad kämpften.

Al-Nusra-Front steht Kaida-Milizen kritisch gegenüber

Hamami war bei einem Treffen mit Angehörigen der Gruppe Islamischer Staat in der Hafenstadt Latakia getötet worden. Die Gruppe habe angekündigt, alle Mitglieder des Militärrats umbringen zu wollen.

Nach Erkenntnissen der Menschenrechtsbeobachter steht selbst die dschihadistische syrische Al-Nusra-Front den irakischen Kaida-Milizen kritisch gegenüber. Allerdings habe sie bislang eine direkte Konfrontation vermieden. Meldungen aus Syrien sind von unabhängiger Seite schwer zu überprüfen. (dpa/rtr)