Hannover. Immer weniger Menschen in Deutschland sind Mitglied der christlichen Kirche. Binnen fünf Jahren sank der Anteil der Christen von 64,5 auf 61,5 Prozent zum Jahresende 2011. In dieser Zeit verlor die evangelische Kirche gut zwei Millionen Menschen, die Zahl der Katholiken sank um rund 1,5 Millionen.
Der Anteil der Christen an der Bevölkerung schrumpft
weiter - und zwar bei den Protestanten stärker als bei den Katholiken. Binnen
fünf Jahren sank der Anteil der Christen insgesamt von 64,5 auf 61,5 Prozent zum
Jahresende 2011. Dies geht aus der am Mittwoch von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorgelegten Jahresstatistik
hervor. Demnach ging die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder binnen fünf
Jahren um gut 2 Millionen auf 23,6 Millionen zurück. Die Zahl der Katholiken
sank im selben Zeitraum um gut 1,5 Millionen auf 24,5 Millionen.
Die EKD führt die sinkende Zahl der Christen auf die drei folgenden
Gründe zurück. In den Anfangsjahren der DDR führte Druck zu Kirchenaustritten,
mit der Folge, dass die Ausgetretenen später auch ihre Kinder nicht tauften. In
Westdeutschland führten steuerliche Belastungen immer wieder zu
Kirchenaustritten. Auch der Zuzug nicht-christlicher Ausländer wirkt sich auf
den Anteil der Mitglieder christlicher Kirchen an der Bevölkerung aus.
Der anhaltende Abwärtstrend lässt sich am Nachwuchs ablesen: Wurden
2006 noch gut 227 000 Menschen evangelisch getauft, sackte die Zahl bis 2011 auf
gut 193 000. Die Zahl evangelischer Trauungen sank von 54 910 auf 48 398. Die
Zahl der Menschen, die in Deutschland jeden Sonntag einen evangelischen
Gottesdienst besuchen, sank von einer Millionen auf 900 000. (dpa)