Düsseldorf. . Städte wie Duisburg haben enorme Probleme, die wachsende Zahl von Migranten-Kindern aus Rumänien und Bulgarien in der Schule zu unterrichten. Meist scheitert das an sprachlichen Hürden. Nun sucht das Schulministerium gezielt nach Pädagogen, die Romanes oder Bulgarisch sprechen. Zudem sollen “Seiteneinsteiger-Klassen“ helfen.

Die Schulausbildung von Zuwandererkindern mit mangelnden Deutschkenntnissen stellt Kommunen vor besondere Herausforderungen. Die Stadt Duisburg spricht derzeit von rund 200 schulpflichtigen Seiteneinsteigern. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) will deshalb auf unbesetzten Stellen Lehrkräfte aus Herkunftsländern einstellen, die auch als Vertrauenspersonen für Eltern der Kinder eingesetzt werden sollen.

In der Antwort auf eine FDP-Anfrage verwies Löhrmann darauf, dass in Köln ein Lehrer gewonnen wurde, der Romanes spricht. In der Bezirksregierung Düsseldorf ist eine Lehrkraft mit der Herkunftssprache Bulgarisch tätig.

Seiteneinsteiger-Klassen sollen Schulstart gewährleisten

Nach dem Runderlass des Ministeriums sind für Kinder, die dem Unterricht in einer Regelklasse aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht folgen können, sogenannte „Seiteneinsteiger-Klassen“ vorgesehen. Zunächst werden dabei nach Angaben von Sylvia Löhrmann Gesundheitszustand und Bildungsstand getestet.

Nach dem starken Zuzug von Roma in Duisburg, Dortmund und Köln plant NRW ein Maßnahmenpaket, um den von Armutsmigration besonders betroffenen Städten gezielt zu helfen. Neben zusätzlichen Lehrerstellen können nach Angaben Löhrmanns auch zeitweise Stellen für Unterrichtsausfall und Vertretungsaufgaben für die besondere Förderung „unvorhersehbar zuziehender Kinder verwendet werden“. Insbesondere in Wohngebieten mit einem hohen Anteil von Menschen in sozialen Problemlagen sollen passgenaue Auffang- und Vorbereitungsklassen eingerichtet werden.