Düsseldorf.. Nachwuchswissenschaftler und andere Mitarbeiter an NRW-Hochschulen hangeln sich häufig von einer kurzzeitig befristeten Stelle zur nächsten. Auch unbezahlte Überstunden sind an der Tagesordnung. Die DGB sieht das Problem in der unternehmerischen Eigenständigkeit der Hochschulen.
Nachwuchswissenschaftler und andere Mitarbeiter an NRW-Hochschulen hangeln sich häufig von einer kurzzeitig befristeten Stelle zur nächsten. Laut einer stichprobenartigen Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ist der Großteil der knapp 120.000 Beschäftigten in keiner gesicherten Stellung.
An den Unis seien 79 Prozent der Wissenschaftler befristet angestellt, an den Fachhochschulen 57 Prozent. In Verwaltung und Technik verfügten inzwischen 21 Prozent der Belegschaft nur noch über einen befristeten Arbeitsvertrag. Zudem machten in NRW zwei Drittel aller vollzeitbeschäftigten Wissenschaftler regelmäßig unbezahlte Überstunden. Bei den Teilzeitkräften seien es sogar 75 Prozent. „Hier wird mit staatlichem Geld schlechte Beschäftigung organisiert“, kritisierte DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber. Der DGB macht die seit 2006 geltende unternehmerische Eigenständigkeit der Hochschulen für die Verschlechterung der Arbeitssituation verantwortlich und forderte die rot-grüne Landesregierung auf, „sich die Verantwortung für das Personal zurückzuholen“. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) müsse der „ausufernden Befristungspraxis“ ein Ende setzen.