Dortmund. .

Die fünf größten deutschen Flughäfen führen 2014 die elektronische Passkontrolle ein. Das soll nicht nur die Sicherheit erhöhen. Geplant ist auch, damit die Abfertigungszeit auf nur noch wenige Sekunden zu halbieren, um die ständig steigenden Passagierzahlen zu bewältigen und das Warten zu ersparen.

Ab Beginn nächsten Jahres installiert die Bundespolizei 100 so genannte „EasyPass“-Systeme auf den Flughäfen in Düsseldorf, Frankfurt, München, Hamburg und nach der Inbetriebnahme auch in Berlin, bestätigte das Bundesinnenministerium der WR. Die Entscheidung, welches Unternehmen die Pass-Schleusen baut, fällt in den nächsten Wochen. Im Rennen ist auch das Unternehmen Securnet aus Essen, das eine Anlage mit vier E-Gates schon am Frankfurter Flughafen betreibt.

Fluggäste, die Staatsangehörige eines Landes der Europäischen Union oder der Schweiz sind und im Besitz eines elektronischen Personalausweises oder Reisepasses mit RFID-Chip werden bei „EasyPass“ – zunächst freiwillig – durch spezielle Kontrollspuren geleitet. Es geht um die Einreise aus Ländern außerhalb des Schengen-Raums. Nach dem Einscannen des elektronischen Dokuments auf einem Lesegerät werden die Passagiere fotografiert und das aufgenommene Gesichtsbild mit den biometrischen Daten auf dem Pass-Chip abgeglichen. Im Hintergrund beobachten Polizisten den Vorgang und greifen ein, wenn Bild und Daten nicht übereinstimmen.

Nach dem Auslaufen der letzten konventionellen Personalausweise und Reisepässe ohne Chip nach dem Jahr 2015 soll das System beim Einchecken aller Fluggäste angewendet werden.

Wesentlich umstrittener als „EasyPass“ ist ein weitergehender Plan der EU-Kommission: „Smart Border“. Danach sollen Bürger von Staaten außerhalb der EU nach US-Vorbild bei der Einreise in ein europäisches Land Abdrücke aller zehn Finger hinterlassen. Zeitpunkt von Ein- und Ausreise sollen in einer Großdatenbank gespeichert werden. Das ganze gilt als Maßnahme gegen illegale Einwanderer: Der Missbrauch eines Kurzzeit-Visums soll so gestoppt werden.

Die Datenschutzbeauftragten der EU äußerten „schwerwiegende Rechtsbedenken“. Der Deutsche Peter Schaar sagte, auch die Kosten ständen in keinem Verhältnis zum Nutzen.