Ankara. Polizeikräfte sind in der türkischen Hauptstadt Ankara wieder mit Tränengas und Wasserwerfern wieder gegen Demonstranten vorgegangen. Hunderte Menschen hatten sich laut Augenzeugen in einem Wohnviertel versammelt und Barrikaden errichtet. Die Polizei nahm vier Demonstranten fest.

In der türkischen Hauptstadt Ankara ist die Polizei erneut mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Proteste gegen die islamisch-konservative Regierung von Recep Tayyip Erdogan vorgegangen. Laut Augenzeugen versammelten sich am Donnerstagabend hunderte Demonstranten im Wohnviertel Dikmen. Laut dem Nachrichtensender NTV errichteten sie auf einer Hauptstraße Barrikaden. Die Polizei sei schließlich eingeschritten, um die Menge zu vertreiben. Demnach wurden vier Menschen festgenommen.

Die Proteste hatten sich Ende Mai in Istanbul an Plänen entzündet, im beliebten Gezi-Park ein Einkaufszentrum zu errichten. Angesichts des gewaltsamen Vorgehens der Polizei weiteten sich die Proteste rasch auf andere Städte aus. Zudem richteten sie sich zunehmend gegen die Regierung Erdogans, der die überwiegend jungen Demonstranten autoritäres Gebaren und die schleichende Islamisierung der Gesellschaft vorwarfen. Inzwischen hat sich die Lage in Istanbul deutlich beruhigt, doch dauern die Proteste in Ankara weiter an. (afp)