Brüssel. Bundeskanzlerin Angela Merkel will nach der Bundestagswahl nach Kroatien reisen. Wegen Terminen kann Merkel nach eigenen Angaben nicht zu den Feiern zum EU-Beitritt Kroatiens kommen. Medien hatten berichtet, Merkel habe den Besuch wegen Auseinandersetzungen um den früheren Geheimdienstchef abgesagt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihr Fehlen bei den Feiern zum kroatischen EU-Beitritt mit Terminproblemen begründet. Am Rande des EU-Gipfels in Brüssel sprach sie darüber am Donnerstag mit dem kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic. "Wir haben völlig ohne jede Verstimmung miteinander gesprochen", sagte Merkel. "Ich freue mich wirklich von ganzem Herzen, dass Kroatien Mitglied der Europäischen Union wird, aber manchmal gibt es terminliche Probleme."
Stattdessen will Merkel nun nach der Bundestagswahl nach Kroatien reisen - wenn sie im Amt bleibt. Die kroatische Regierung war anscheinend fest davon ausgegangen, dass Merkel am Sonntag nach Zagreb kommt. Nun wird die Bundesregierung durch den Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Link, bei den Feierlichkeiten vertreten.
Kroatische Medien hatten berichtet, Merkel habe ihren Besuch wegen der Auseinandersetzung um den früheren Geheimdienstchef Josip Perkovic abgesagt. Perkovic soll 1983 die Ermordung eines Dissidenten in Deutschland in Auftrag gegeben haben. Die kroatische Regierung will seine Auslieferung an die Bundesrepublik verhindern. (dpa)