Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff reagiert mit umfassenden Reformversprechen, die landesweite Proteststimmung aufzufangen. Sie will eine Volksabstimmung über eine verfassungsändernde Versammlung für eine Politikreform. Allerdings kann ein Referendum nur vom Nationalkongress beschlossen werden.
Die Präsidentin schlug fünf Reformpakte vor. Unter anderem sollen der öffentliche Nahverkehr, das Gesundheitssystem und das Bildungswesen verbessert und die Gesetze gegen Korruption verbessert werden.
Nach Ansicht des Brasilien-Referenten des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Klemens Paffhausen, hat Rousseff „überhaupt keine andere Möglichkeit, als auf die Forderungen der Demonstranten einzugehen“ – dafür treffe der Protest in der brasilianischen Bevölkerung auf eine viel zu breite Zustimmung. Nun komme es auf „schnelle konkrete Umsetzungen“ an.
Paffhausen erwartet, dass die Themen der Demonstranten auch auf dem Weltjugendtag im Juli diskutiert werden. „Viele Forderungen der Demonstranten stehen schon lange auf der Agenda der Kirche“, sagt Paffhausen. Er erwartet, dass auch der Papst „nicht dazu schweigen“ werde.