Berlin. .
Drei Monate vor der Bundestagswahl ist die SPD in einer Forsa-Umfrage auf nur noch 22 Prozent Zustimmung gefallen. Schwarz-Gelb könnte nach dem „Stern-RTL-Wahltrend“ sogar wieder mit einer Mehrheit rechnen. Die SPD liegt mit einem Verlust von zwei Punkten noch unter ihrem bisher schlechtesten Bundestagswahlergebnis von 2009 (23 Prozent). Die Union verharrte bei 40 Prozent. Die FDP verbesserte sich um einen Punkt auf 6 Prozent. Die Grünen kletterten um zwei Punkte auf 15 Prozent. Die Linke sank um einen auf 8 Prozent.
Allerdings werden in der SPD die Forsa-Zahlen kritisch gesehen, denn in anderen Umfragen kommt die Partei auf bis zu 27 Prozent. Zuletzt hatten aber deutliche Spannungen zwischen Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und Parteichef Sigmar Gabriel den Wahlkampf der SPD belastet. Im direkten Vergleich der beiden Hauptkontrahenten verlor Steinbrück in der Wählergunst zwei Punkte und fiel auf 18 Prozent. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) legte nach der Erhebung um einen Punkt auf 58 Prozent zu.
Die SPD wies unterdessen einen Bericht zurück, dem zufolge Steinbrück bereits im Januar vor der Niedersachsen-Wahl mit Rücktrittsgedanken gespielt haben soll. „Ein Rücktrittsszenario des Kanzlerkandidaten hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben“, sagte Steinbrücks Sprecher Rolf Kleine. Auch Gabriels Sprecher sagte, er dementiere den Bericht entschieden.
Merkel liegt weit vorne
Nach Angaben des „Sterns“ soll Steinbrück Parteichef Gabriel kurz vor der Landtagswahl seinen Rücktritt für den Fall angeboten haben, dass die SPD unter 30 Prozent landet. Gabriel habe bereits Bundestagsfraktionschef Steinmeier und die NRW-Ministerpräsidentin Kraft aufgefordert, notfalls als Ersatz einzuspringen. Tatsächlich gab es damals ein Treffen der beiden Politiker zwei Tage vor der Wahl am 18. Januar in Braunschweig. Am Ende schaffte die SPD aber 32,6 Prozent und konnte eine rot-grüne Koalition bilden.