Addis Abeba/Bamako. 15 Monate nach dem Militärputsch kehrt in Mali langsam wieder Normalität ein. Eine Friedensvereinbarung mit Tuareg-Rebellen soll nun freie Wahlen im ganzen Land garantieren. Beobachter feiern das Abkommen als Durchbruch.

Die malische Übergangsregierung hat sich mit den Tuareg-Rebellen auf ein Friedensabkommen geeinigt und damit den Grundstein für freie und demokratische Wahlen in dem Krisenland gelegt. International wurde die Vereinbarung, die am Dienstagabend nach zehntägigen Verhandlungen in Ouagadougou im Nachbarland Burkina Faso zustande gekommen war, als historischer Schritt gefeiert.

Im Mittelpunkt der Gespräche stand die nordmalische Stadt Kidal, die als einzige der strategisch wichtigen Städte der Region noch von Tuareg-Rebellen kontrolliert wird. Laut der Vereinbarung dürfen die malischen Streitkräfte die für den 28. Juli geplante Präsidentenwahl nun auch in Kidal beaufsichtigen. Die Tuareg versprachen zudem, ihr Einflussgebiet nicht weiter auszudehnen.

"Wichtiger Durchbruch"

Der französische Außenminister Laurent Fabius sprach von einem «wichtigen Durchbruch» für die Lösung der Krise. Der UN-Sondergesandte Bert Koenders betonte, alle Beteiligten hätten zum Wohle des ganzen Landes gehandelt und müssten nun Hand in Hand arbeiten, um die Vereinbarung auch praktisch umzusetzen.

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Die Chefin der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini-Zuma, rief alle Parteien dazu auf, «nichts zu unternehmen, was den Friedensprozess in Mali behindern könnte». Zudem forderte sie alle bewaffneten Gruppen in der Region auf, die Vereinbarung ebenfalls zu unterzeichnen.

Die Präsidentenwahl ist die erste freie Abstimmung, seit im März 2012 der damalige Präsident Amadou Toumani Touré bei einem Militärputsch gestürzt worden war. Radikale Islamisten hatten im Zuge des daraus entstandenen Machtvakuums den Norden des Landes erobert und dort schwere Menschenrechtsverletzungen begangen. Jedoch ist der größte Teil der Region mittlerweile wieder befreit, nachdem französische und afrikanische Truppen im Januar eine Militäroffensive gegen die Extremisten gestartet hatten. (dpa)