Weil das Düsseldorfer Landesamt für Besoldung seine Personalverwaltung auf ein neues EDV-System umstellt, klappen viele Überweisungen nicht wie geplant. Junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Universitäten im Land warten bisher vergeblich auf ihre Honorare. Manche sind bereits tief verschuldet.
Sie arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren. Sie sind fleißig und erledigen die an sie gestellten Aufgaben, damit ihr Konto am Ende des Monats gedeckt ist, um Miete, Telefon und Lebensmittel bezahlen zu können. Doch wenn die Bezahlung ausbleibt, nutzt die Gewissenhaftigkeit nichts.
Doch viele wissenschaftliche Mitarbeiter oder Verwaltungsgehilfen an nordrhein-westfälischen Universitäten warten seit Wochen auf ihr Geld. ,,Viele sind mit bis zu 2000 Euro in den Miesen“, sagt eine Sprecherin der Studentenvertretung Asta der TU Dortmund.
Null Kontakt zum Landesamt
Was sie und ihre Kommilitonen auch in Duisburg oder Essen besonders verärgert, ist die Reaktion des Landesamtes für Besoldung. ,,Wir können dort niemanden erreichen. Wir werden sofort aus der Telefonleitung geschmissen“, sagt die Asta-Sprecherin. Auch auf einen Brief, in dem Studenten eine Zahlungsfrist setzten, habe das Amt nicht reagiert. Das mache alle wütend, zumal ja das Landesamt die ausstehende Bezahlung verantworte.
Dort allerdings hat man offenbar andere Sorgen. Zurzeit wird die komplette Personalabrechnung fürs Land auf ein neues SAP-System umgestellt – und die neue Technik sorgt nicht nur beim wissenschaftlichen Nachwuchs für buchungstechnische Probleme.
Unis bieten unbürokratische Hilfen an
Damit die Betroffenen keine Kredite aufnehmen müssen, bieten die Uni Duisburg-Essen und die TU Dortmund unbürokratische Hilfe an. „Ein Antrag reicht“, versichert eine Sprecherin der Duisburger Universität. Solange das Landesamt die Besoldung nicht zahle, überbrücke die Hochschule. Seit Mai tat sie das 100 Mal. „Bei 3000 Hilfskräften ist der Bedarf größer, häufig springen aber die Eltern ein“, so die Sprecherin.
„Wir wissen, dass einigen der rund 2000 Hilfskräfte keine Gehälter gezahlt wurden. Die TU Dortmund wird den Betroffenen in prekären Fällen Überbrückungsdarlehen gewähren“, so die Hochschule. Zudem biete der Asta einen zinsfreien Hilfsfonds an.