New York. Der friedlichste Kontinent der Welt ist laut einer Studie Europa. Platz 15 der friedlichsten Nationen geht an Deutschland. Spitzenreiter sind Island, Dänemark und Neuseeland. Die USA landen auf Rang 99. Krisenländer wie Syrien oder Afghanistan bilden die letzten Plätze.

Europa ist einer neuen Studie zufolge der friedlichste Kontinent der Welt. Das geht aus dem Global Peace Index für das Jahr 2012 hervor, der am Dienstag (Ortszeit) in New York vorgestellt wurde. Deutschland kommt in der Liste der friedlichsten Nationen auf Platz 15, Spitzenreiter sind Island, Dänemark und Neuseeland.

Doch selbst in Teilen Europas herrschten verglichen mit 2011 weniger friedliche Rahmenbedingungen. Grund seien vor allem die wirtschaftlichen Probleme in einigen EU-Staaten. Sie hätten Länderbewertungen etwa in den Bereichen Kriminalität, gewaltbereite Proteste oder politische Instabilität sinken lassen. Als Beispiele nennt die Studie Spanien und Portugal. Unter den 20 am besten bewerteten Ländern sind 13 europäische.

Welt in vergangenen Jahren weniger friedlich geworden

Die Welt sei im vergangenen Jahr insgesamt ein weniger friedlicher Ort geworden, heißt es in der siebten Auflage des jährlich veröffentlichten Index. Konflikte hätten sich insbesondere im Nahen Osten und Afrika verschärft. Seit 2008 habe sich die Bewertung von über 100 Ländern verschlechtert, während nur knapp 50 Nationen Schritte in Richtung Frieden gemacht hätten.

Grund für diesen Trend seien die gestiegene Zahl an Tötungsdelikten, höhere Militärausgaben und eine wachsende politische Instabilität. Die Macher der Studie messen die Friedlichkeit eines Landes an der Sicherheitslage, Militarisierung und der Beteiligung an nationalen oder internationalen Konflikten.

Zahl der Tötungsdelikte um 40 000 gestiegen

Die Zahl der Tötungsdelikte sei weltweit auf rund 524 000 gestiegen, eine Zunahme um gut 40 000 im Vergleich zu 2011. Die meisten dieser Gewaltakte seien afrikanischen Ländern südlich der Sahara zuzuschreiben, heißt es in der Studie. Der Drogenkrieg in Mexiko habe im vergangenen Jahr doppelt so viele Menschenleben gefordert, wie die Konflikte im Irak und in Afghanistan. Die internationalen Kosten für die Eindämmung der weltweiten Gewalt wurden in der Studie auf 9,5 Billionen Dollar (rund 7,2 Billionen Euro) geschätzt.

Die USA landen im Index der friedlichsten Nationen auf Rang 99. Grund seien die vielen Gefängnisinsassen, hohen Militärausgaben, die Beteiligung an mehreren internationalen Konflikten, eine hohe Zahl an Tötungsdelikten sowie die waffenfreundliche Gesetzeslage. Insgesamt sind 162 Länder untersucht worden.

Syrien und Afghanistan auf hintersten Plätzen

Auf den hintersten Plätzen befinden sich die Krisenländer Syrien, Somalia und Afghanistan. Im Falle Syriens handele es sich um die größte Rang-Verschlechterung eines Landes seit Bestehen des Index. Libyen (145) habe sich mit seiner neu gewählten Regierung und der schrittweisen Erholung seit den Unruhen von 2011 deutlich verbessert.

Der Friedens-Index wird von internationalen Experten erstellt. Als Datengrundlage dienen nach eigenen Angaben unter anderem Informationen der Weltbank und diverser UN-Organisationen. (dpa)

Lesen Sie auch