Teheran. .
Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl im Iran hat der einzige Reformer unter den Bewerbern seine Kandidatur zurückgezogen. Mohammed Resa Aref gab seine Entscheidung gestern auf seiner offiziellen Internetseite bekannt. Damit gehen Reformer und Moderate nur noch mit einem Kandidaten in die erste Runde der Wahl am Freitag.
Mit seinem Verzicht folge er einer Aufforderung von Ex-Präsident Mohammed Chatami, erklärte Aref. „Als Chef der Reformbewegung“ habe Chatami ihm erklärt, dass das Aufrechterhalten der Kandidatur nicht im Sinne der iranischen Reformbewegung sei. In den vergangenen Tagen hatte es vermehrt Forderungen aus dem Reformerlager an den 61-Jährigen gegeben, zugunsten des moderaten Bewerbers Hassan Ruhani auf eine Kandidatur zu verzichten, um die Kräfte zu bündeln.
Sechs Kandidaten treten an – diemeisten von ihnen sind konservativ
„Ruhani ist von nun an der Kandidat des Reformlagers“, hieß es unmittelbar nach dem Verzicht Arefs in einer Erklärung des sogenannten Konsultativrates, der Moderate und Reformer vereint. Ruhani hat sowohl die Unterstützung vom ehemaligen Reformer-Staatschef Chatami als auch vom moderaten Ex-Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani. Der 64-Jährige tritt für die Bildung einer überparteilichen Regierung der nationalen Einheit ein.
Die erste Runde der Präsidentschaftswahl im Iran findet am Freitag statt. Der jetzige Präsident Mahmud Ahmadinedschad kann nach zwei vierjährigen Amtszeiten nicht erneut antreten. Nach dem Verzicht Arefs gibt es nun noch sechs Kandidaten für das Präsidentenamt, die meisten von ihnen Konservative.