Berlin. .

Kaum hat Kanzlerkandidat Peer Steinbrück einen neuen Sprecher für den Wahlkampf engagiert, hat er sich das nächste Problem an Land gezogen. Sein neuer Sprecher Rolf Kleine muss sich mit Rassismus-Vorwürfen von den Jungen Liberalen auseinandersetzen.

Die Überschrift zu einem Foto des Guerillakämpfers und vietnamesischen Generals Võ Nguyên Giáp auf der Facebook-Seite von Rolf Kleine hatte Lasse Becker, den Vorsitzenden der Jungen Liberalen, erzürnt.

„Die FDP ist wieder da!“, hatte Kleine über das von ihm veröffentlichte Foto geschrieben - kurz nach der Niedersachsenwahl, bei der die FDP rund zehn Prozent der Stimmen ergattern konnte. Nun fordern die Jungen Liberalen den Rücktritt von Rolf Kleine - nur einen Tag nach seiner Ernennung als Sprecher für Peer Steinbrück.

Dieser hatte zuvor seinen ehemaligen Sprecher Michael Donnemeyer entlassen - wegen eines, nach Angaben der SPD, zu schleppenden Verlaufs der Wahlkampagne.

„Die SPD hat schon wegen ganz anderen Vorwürfen den Rücktritt anderer Politiker gefordert. Da sollten sie sich vielleicht an die eigene Nase fassen“, so Lasse Becker.

Er wirft Rolf Kleine „Alltagsrassismus“ vor. „Ganz ehrlich, wäre Guido Westerwelle noch an der Macht, dann hätte es ein solches Bild nicht gegeben“, vermutet der Vorsitzende der Jungen Liberalen.

Die einzige Reaktion, die Rolf Kleine und das Wahlkampfteam rund um den Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück bisher von sich gaben, war die Entfernung des Facebook-Profils und somit auch des Fotos. Aber eine Stellungnahme gab es von Peer Steinbrück und seinem Team bisher nicht zu den Vorwürfen.

Ob dieser Vorwurf wegen Rassismus, knapp 100 Tage vor der Bundestagswahl im September, den Kanzlerkandidaten Steinbrück in die Bredouille bringt und Stimmen kostet, bleibt abzuwarten.