Essen.Lediglich eine Million Euro haben die Deutschen bisher für die Flutopfer an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gespendet. Das ist nur ein Bruchteil der Summe, die die Bevölkerung bei der Elbeflut vor elf Jahren gegeben hat: Damals waren es 140 Millionen Euro. Doch finanzielle Hilfe ist vor allem langfristig unabdingbar.
„Das Geld fließt zunächst in die Akuthilfe“, sagt DRK-Sprecher Dieter Schütz. Allein das DRK stellt rund 5300 Betten, Kissen und Decken für Notunterkünfte bereit (Kosten pro Bett: 60 Euro), sowie 400 Bautrockner für durchweichte Keller (Kosten pro Stück: 1500 Euro). „Gerne würden wir später auch Einzelhilfe für Bedürftige leisten“, so Schütz – doch dafür sei bisher nicht genug Geld da. 2002 half das DRK 90 000 Menschen, sich wieder eine Existenz aufzubauen.
Ähnliches berichten andere Einrichtungen: Eine Million Euro lautete am Montagabend der Spendenstand der Aktion „Deutschland hilft“. „Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist da, aber ich habe den Eindruck, dass viele Leute lieber mit anpacken wollen, als Geld zu spenden“, mutmaßt Sprecherin Maria Rüther.
Caritas International sammelte bisher 800 000 Euro, die Katastrophenhilfe der Diakonie eine Million. Hier seien es 2002 insgesamt 64 Millionen Euro gewesen, berichtet Sprecherin Urte Lützen. „Die Bürger sehen den Staat in der Pflicht“, sagt sie. Dabei wollen Caritas und Diakonie wichtige Lücken schließen, bieten Finanzberatung, Anleitungen zum Trockenlegen der Häuser und natürlich psychosoziale Betreuung. Viele Aktionen laufen noch. Auch wie viel Geld von kleineren Organisationen gesammelt und umgeleitet wird, steht noch nicht fest.
Von Christina Heße und Rebecca Engelbert