Moskau. .

Paukenschlag im blutigen Syrienkonflikt: Mitten in der Diskussion um eine Friedenskonferenz kündigt Moskau die Lieferung von „mehr als zehn“ Kampfflugzeugen an Damaskus an. Mit dem Verkauf der Maschinen vom Typ MiG-29 werde ein Vertrag erfüllt, sagte MiG-Generaldirektor Sergej Korotkow der Agentur Interfax. „Eine syrische Delegation ist derzeit in Moskau und handelt die Details aus“, ergänzte Korotkow.

Beobachter in Moskau werteten die Vereinbarung als direkte Antwort auf die formelle Beendigung des EU-Waffenembargos gegen Syrien. Die UN-Vetomacht Russland ist ein enger Partner des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und hatte die Aufhebung des EU-Embargos scharf kritisiert. Moskau hat Damaskus auch Flugabwehrsysteme vom Typ S-300 sowie Schiffsabwehrraketen zugesagt. „Die Bundesregierung appelliert erneut an die russische Regierung, dass sie ihren Beitrag zu einer friedlichen und politischen Lösung leistet und nicht weiter dazu beiträgt, dass die Lage in Syrien eskaliert“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Inmitten des Bürgerkriegs hat Syriens Präsident Baschar al-Assad eine direkte Konfrontation mit Israel ins Gespräch gebracht. „Es gibt eindeutig öffentlichen Druck, eine neue Widerstandsfront auf dem Golan zu eröffnen“, sagte Assad dem Fernsehsender der libanesischen Hisbollah-Miliz, Al-Manar.

Die Zahl syrischer Flüchtlinge in den Nachbarstaaten des Bürgerkriegslands ist nach UN-Angaben auf mehr als 1,6 Millionen gestiegen. Unter den Zufluchtsuchenden seien immer mehr Bewohner der umkämpften Stadt Al-Kusair an der Grenze zum Libanon, erklärte das Flüchtlingshilfswerk der UNO (UNHCR)