Istanbul/Bagdad. Eine Serie von Anschlägen in Bagdad hat viele Menschenleben gefordert. Laut Medienberichten könnten mehr als 50 Menschen den Bomben zum Opfer gefallen sein. Ziel waren erneut schiitische Wohnviertel. Allein im Mai starben im Irak über 400 Menschen durch Attentate.
In Bagdad sind bei einer Serie von Bombenanschlägen sollen am Montag mehr als 50 Menschen getötet worden sein. Nach Angaben der Polizei gingen auf Märkten und in Geschäftsstraßen mindestens elf Sprengsätze hoch. Die Anschläge wurden in Gegenden verübt, die überwiegend von Schiiten bewohnt sind. Die Verantwortung übernahm zunächst niemand. Ähnliche Taten wurden meist sunnitischen Extremisten und dem irakischen Ableger der Al-Kaida zugeschrieben.
Allein im bekannten Schiitenviertel Sadr-Stadt gingen zwei im Abstand von 100 Metern platzierte Bomben hoch. Dabei wurden der Polizei und Krankenhäusern zufolge mindestens 13 Menschen getötet. Zunehmende Gewalttätigkeiten zwischen Schiiten und Sunniten sowie Anschläge auf Sicherheitskräfte nähren im Irak die Sorgen vor einer Neuauflage der bürgerkriegsähnlichen Zustände aus den Jahren 2006-2007.
Der Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien trägt zusätzlich zur Gefährdung der inneren Stabilität in dem Golfstaat bei. Dort kämpfen zumeist sunnitischen Rebellen gegen Präsident Baschar al-Assad, der der Volksgruppe der Alawiten angehört, die aus den Schiiten hervorgegangen sind.(dpa/rtr/afp)