Berlin. . SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat in Berlin drei weitere Mitglieder seines Kompetenzteams vorgestellt: Die einzige Überraschung ist Brigitte Zypries: Nach ihrer Zeit als Justizministerin war sie weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden.

Eine ehemalige Bundesministerin, eine Landesministerin und ein ausgewiesener Parteilinker – mit drei weiteren Berufungen hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück am Montag sein Kompetenzteam aufgefüllt.

Die 59-jährige Brigitte Zypries, die bis 2009 Justizministerin war, soll demnach für die Verbraucherpolitik zuständig sein. SPD-Vize Manuela Schwesig (39), Landessozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, betreut im Wahlkampfteam die Felder Familie, Frauen und Aufbau Ost.

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Die nächste Runde wird für kommende Woche erwartet

Schon vor zwei Wochen hatte Steinbrück den SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann, Baugewerkschaftschef Klaus Wiesehügel und die parteilose Web-Expertin Gesche Joost als Mitglieder des Kompetenzteams vorgestellt. Eine letzte Runde wird für die kommende Woche erwartet: Im Gespräch ist unter anderem der thüringische Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) für den Bereich Umwelt und Energie, für die Wirtschaftspolitik würde Steinbrück gern eine parteilose Fachfrau vorstellen. Er selbst wird in dem Team die Finanzpolitik vertreten, wie er am Montag ankündigte.

Bundestagswahl 2013Pronolds Berufung war bereits vorab bekannt geworden, Schwesig galt von Anfang an als fest gesetzt. Einzige Überraschung war deshalb die Berufung von Zypries, wie Steinbrück selbst einräumte. Die Juristin aus Hessen war von 2002 bis 2005 Justizministerin in der rot-grünen Koalition von Gerhard Schröder, von 2005 bis 2009 in der Großen Koalition von Angela Merkel. Seitdem war sie als Justiziarin der SPD-Bundestagsfraktion tätig, verschwand aber weitgehend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit.