Berlin. .

Am 1. Juli startet die UNO in Mali einen „Blauhelm“-Einsatz, eine friedenserhaltende Mission. Der CDU-Außenpolitiker Philipp Mißfelder befürwortete im Gespräch mit unserer Zeitung eine deutsche Beteiligung. Noch im Juni müsste der Bundestag ein Mandat beschließen. In Westafrika tobt ein Krieg fast unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit. Alle Fragen dazu im Überblick:
Ist die Bundeswehr nicht längst in Mali? Die Militärs agieren dort unter zwei getrennten Mandaten. Zum einen unterstützen sie mit Transall-Maschinen eine afrikanische Friedenstruppe, die von Frankreich angeführt wird. Zudem betankt die Bundeswehr französische Flugzeuge. Zum anderen bilden sie - zweites Mandat - mit ihren spanischen, französischen und britischen Kameraden die malische Armee aus. Insgesamt sollen vier Verbände aufgestellt werden. Die Bundeswehr lernt Pioniere an und baute ein Feld-Hospital auf. Aus Deutschland sind 83 Ausbilder und Sanitäter im Einsatz. Die zwei Missionen werden ab Juli unter dem Dach der UNO weitergeführt.
Wer kämpft gegen wen? Frankreich griff ein, weil sonst die Rebellen die reguläre malische Armee überrannt hätten. Die Franzosen gehen im Norden des Landes gegen die auf mehrere tausend Mann geschätzten Dschihadisten-Kämpfer der Gruppen AQM und MUJAO vor. In ihren Reihen sind auch viele Tuareg. Mali ist ein gespaltenes Land. Der größte Teil der Bevölkerung sind Schwarzafrikaner, die im Süden leben, 15 Millionen Einwohner. Im dünn besiedelten Norden leben 1,5 Millionen Menschen, überwiegend hellhäutigere Nordafrikaner.
Wie erfolgreich sind die Franzosen? Gegen die Feuerwalze der Franzosen hatten die Rebellen keine Chance. Sie wurden aus den meisten Städten vertrieben. Die neue Taktik: Nadelstiche statt offener Konfrontation. Die Franzosen haben Waffen- und Treibstofflager in der Wüste aufgespürt, insgesamt 170 Tonnen Material. Die Waffen der Rebellen kommen entweder aus Libyen oder fielen ihnen bei Überfällen auf die malische Armee in die Hände. Finanziell leben die Aufständischen vom Schmuggel und Lösegeld. Immer wieder kommt es zu Entführungen.
Ist die Bundeswehr gefährdet? Sie operiert im sicheren Süden. Aber grundsätzlich besteht immer die Gefahr, Opfer von Selbstmordattentätern zu werden.


Ist eine Konfliktlösung in Sicht? Zunächst einmal soll die reguläre Armee in die Lage versetzt werden, ihr Land zu kontrollieren. Danach ist die Politik am Zuge. „Die malische Regierung muss den politischen Aussöhnungsprozess im Lande konsequent fortsetzen“, fordert Mißfelder. Die Franzosen versuchen dazu, die Tuareg stärker einzubinden.