Berlin. .
Mobbing treibt manche zu Verzweiflungstaten. Einige Fälle der vergangenen zwei Jahre:
April 2013 Hunderte Kanadier gedenken in Halifax einer 17 Jahre alten Schülerin, die sich nach Attacken im Internet umgebracht hatte. Das Mädchen war laut seiner Mutter 2011 vergewaltigt worden. Nachdem Bilder im Internet kursierten, nahm sie sich das Leben.
April 2013 In Kalifornien werden drei 16-Jährige festgenommen. Sie sollen laut NBC eine bewusstlose 15-Jährige sexuell missbraucht haben. Nachdem Bilder davon im Internet aufgetaucht waren, habe sich das Opfer 2012 das Leben genommen. „Die ganze Schule weiß es, ... mein Leben ist ruiniert“, soll sie geschrieben haben.
Dezember 2012 Hunderte Gymnasiasten beteiligen sich im schwedischen Göteborg an Krawallen wegen Sex-Mobbings im Internet. Die Randale begann als Protest gegen diskriminierende Fotos und Beleidigungen von Schülerinnen als „Huren und Schlampen“ in einer Internet-Fotobörse. Die Polizei ermittelte gegen eine 17-Jährige.
Dezember 2012 Zwei zehn und elf Jahre alte Mädchen springen im bayerischen Kümmersbruck vor den Augen ihrer Mitschüler von einer Brüstung vier Meter in die Tiefe und verletzen sich. Vermutlich war Mobbing die Ursache für die Verzweiflungstat.
Oktober 2012 Jahrelang wird Amanda Todd im kanadischen Port Coquitlam in der Schule und online gehänselt. Sie wird depressiv, flüchtet sich in Drogen. Mehrmals wechselt sie die Schule, mit 15 Jahren nimmt sie sich das Leben. Ihr Video als letzter Hilferuf wird zum Symbol gegen Cybermobbing.
September 2012 In den Niederlanden löst der „Facebook-Mord“ Entsetzen aus. Die 15 Jahre alte Winsie aus Arnheim hat auf Facebook verbreitet, dass ihre Freundin Polly Sex mit mehreren Jungen hatte. Polly schmiedet aus Rache mit ihrem Freund ein Mordkomplott. Der 15-Jährige ersticht Winsie. Er wird zu einem Jahr Haft und drei Jahren Zwangstherapie verurteilt.
März 2011 Eine 18-Jährige wird in Berlin von Mitschülerinnen auf der inzwischen indizierten Internetplattform Isharegossip schwer beleidigt. Ihr 17-jähriger Freund will die Angriffe beenden und verabredet sich zu einem Schlichtungsgespräch. Dabei tauchen 20 Jugendliche auf und prügeln ihn krankenhausreif.