Ein Alkoholverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln löst nicht die Probleme, mit denen sich die Polizei letztlich zu befassen hat. Denn die Gewalt geht von Menschen aus, die in aller Regel schon angetrunken in die S-Bahn steigen und sich nicht erst dort betrinken.

Nächtliche Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln an einem Wochenende in der Großstadt sind weiß Gott nicht immer ein Vergnügen. Und dass Alkohol die Hemmschwelle für Gewalt senkt, ist kein Geheimnis.

Liegt es da nicht nahe, das Trinken in Bus und Bahn flächendeckend und endgültig zu verbieten, wie es die Gewerkschaft der Polizei zum gefühlt 58. Mal fordert?

Natürlich kann man das tun, ohne dass jemand ernsthaften Schaden nähme, denn mit dem gerne zitierten Feierabendbierchen könnte er sich auch daheim verwöhnen. Einzelne Verkehrsunternehmen haben den Alkohol ja bereits verbannt, ­zumindest offiziell. Es mangelt ­freilich an den nötigen Kontrollen.

Ein Verbot muss aber Sinn ergeben. Ein Alkoholverbot in öffent­lichen Verkehrsmitteln löst nicht die Probleme, mit denen sich die Polizei letztlich zu befassen hat. Denn die Gewalt geht von Menschen aus, die in aller Regel schon angetrunken in die S-Bahn steigen und sich nicht erst dort betrinken.

Und, zu guter Letzt: Es muss ­gerade bei der Polizei doch ein ­Interesse daran bestehen, dass ­jemand, der trinkt, sich lieber in die Bahn setzt, als hinters Lenkrad.