Berlin. Im vergangenen Jahr hat der Ehegatten-Nachzug aus der Türkei deutlich abgenommen. Der Grund: mangelnde Sprachkenntniss. Seit September 2007 müssen Ehepartner aus Nicht-EU-Staaten vor der Einreise nach Deutschland Grundkenntnisse der deutschen Sprache nachweisen.
Die deutschen Auslandsvertretungen in der Türkei haben 2008 deutlich weniger Visa zum Zweck des Ehegattennachzugs erteilt als im Jahr zuvor. Wie der «Münchner Merkur» am Freitag unter Berufung auf eine aktuelle Statistik des Auswärtigen Amtes berichtete, verringerte sich die Zahl der bewilligten Visa von 7638 im Jahr 2007 auf 6886 im Jahr 2008. Der Hauptgrund für den Rückgang seien fehlende Sprachkenntnisse der Bewerber. Seit September 2007 müssen Ehepartner aus Nicht-EU-Staaten vor der Einreise nach Deutschland Grundkenntnisse der deutschen Sprache nachweisen. Unmittelbar nach Inkrafttreten der Regelung brach die Zahl der erteilten Visa in der Türkei von 2068 im dritten Quartal auf 673 im vierten Quartal 2007 ein.
Die Sprachtests in der Türkei werden vom Goethe-Institut vorgenommen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums legten von Januar bis August 2008 an den drei Standorten Ankara, Istanbul und Izmir insgesamt mehr als 11.000 Menschen Sprachprüfungen ab. Rund 6700 Teilnehmer hätten die Prüfung bestanden und damit den Nachweis einfacher Deutschkenntnisse erbracht, heißt es in einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des CSU-Abgeordneten Johannes Singhammer. Das entspricht einer Durchfaller-Quote von 39 Prozent. Absolventen, die zuvor an einem Vorbereitungskurs des Goethe-Instituts teilnahmen, seien dagegen in 91 Prozent aller Fälle erfolgreich gewesen. (afp)