Düsseldorf. Türkische Konsulate sollen NRW-Schulen mit Schulbüchern versorgt haben, deren Inhalt angeblich nationalistisch und diskriminierend gegen Volksgruppen in der Türkei ist. Die CDU-Landtagsfraktion will das Problem zum Landtags-Thema machen. Das Schulministerium beruhigt.

An Schulen in Nordrhein-Westfalen sollen türkische Schulbücher mit nationalistischem Inhalt eingesetzt worden sein. "Wir prüfen, ob und in welchem Umfang diese Schulbücher an die Schulen verschickt wurden", sagte ein Sprecher des NRW-Schulministeriums am Freitag in Düsseldorf auf Anfrage. Es handele sich nicht um offizielle, zugelassene Schulbücher. Die Schulen hätten aber grundsätzlich die Freiheit, auch andere Lehrmaterialien im Unterricht einzusetzen.

Die Bücher sollen von den türkischen Konsulaten verschickt werden. Lehrer, die an Grundschulen und weiterführenden Schulen muttersprachlichen Unterricht erteilen, können das Buch dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zufolge über die Konsulate in Deutschland beziehen - kostenlos und in Klassenstärke.

Herausgeber ist das Erziehungsministerium der Türkei

Die CDU-Landtagsfraktion will das Thema am kommenden Mittwoch im Schulausschuss zur Sprache bringen. Man erwarte einen Bericht der Schulministerin.

Laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) enthielten die Bücher nationalistischen Inhalte und diskriminierende Äußerungen über Volksgruppen in der Türkei. Geschichtliche Zusammenhänge würden falsch dargestellt. Herausgeber der vierbändigen Reihe mit Arbeitsbüchern sei das Erziehungsministerium der Türkei. (dpa)