Washington. .
Der überlebende mutmaßliche Attentäter von Boston, Dschochar Zarnajew, ist aus dem Krankenhaus in ein Gefängnis verlegt worden. Der 19-Jährige befinde sich nun in einem Gefängnis bei Boston, berichteten die US-Justizbehörden. In der Einrichtung werde er weiter medizinisch behandelt.
Dschochar und sein Bruder Tamerlan Zarnajew werden für den Bombenanschlag vorige Woche beim Boston-Marathon mit drei Toten und mehr als 200 Verletzten verantwortlich gemacht. Der 26 Jahre alte Tamerlan war danach bei einer Verfolgungsjagd mit Polizisten getötet worden.
Die beiden hatten offenbar auch einen Anschlag in New York geplant. Die Brüder hätten „weitere Sprengkörper auf dem Times Square“ zünden wollen, sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg. Das habe Dschochar Zarnajew bei einer Befragung erklärt. Demnach seien die beiden auf dem Weg dorthin von der Polizei gestoppt worden.
Die Brüder hätten in der Nacht zum Freitag letzter Woche ein Auto gekapert, um sich mit sechs selbst gebauten Bomben nach New York aufzumachen, sagte New Yorks Polizeichef Ray Kelly: „Der Plan scheiterte, als sie bemerkten, dass das entführte Auto zu wenig Benzin hatte.“ Als sie tankten, sei der Autobesitzer geflüchtet und habe die Polizei alarmiert.
Wie „New York Times“ und „Washington Post“ berichteten, soll nicht nur das FBI Tamerlan Zarnajew bereits lange vor dem Anschlag im Visier gehabt haben, sondern auch die CIA. Demnach hatte der US-Geheimdienst nach einer Anfrage russischer Behörden 2011 ein Auge auf Zarnajew geworfen. Moskau hätte befürchtet, dass es sich bei ihm um einen radikalisierten Islamisten handle. Doch wie bereits das FBI sei auch die CIA zum Schluss gekommen, dass er keine Verbindungen zu terroristischen Gruppen habe.