Wenn es schon die Familienministerin mit der Vereinbarkeit nicht schafft – wie sollen es dann Frauen in anderen Bereichen hinbekommen? Schröder rettet sich ins Private – den Frauen tut sie damit keinen Gefallen.

Kristina Schröder will nach der Wahl nicht mehr Familienministerin sein. Sie will mehr Zeit für ihre kleine Tochter haben. Und vielleicht auch noch weitere Kinder bekommen, sie ist ja erst Mitte dreißig. Auf den ersten Blick eine private, nachvollziehbare Entscheidung. Es gibt schließlich viele Frauen, die so denken. Die beim ersten Kind noch an die Vereinbarkeit von Familie und Karriere glauben, aber spätestens beim zweiten merken, wie schwer das ist. Auch Schröder hat diesen Lernprozess hinter sich. Die Frage ist bloß: Würde die Ministerin auch so entscheiden, wenn sie politisch erfolgreich wäre und Aussicht auf eine zweite Amtszeit hätte? Die Antwort lautet: Nein.

Die fatale Signalwirkung: Wenn es schon die Familienministerin mit der Vereinbarkeit nicht schafft – wie sollen es dann Frauen in anderen Bereichen hinbekommen? Schröder rettet sich ins Private – den Frauen tut sie damit keinen Gefallen.