Berlin. . Nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizei sind Anschläge wie der in Boston „zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich, auch in Deutschland“. Einen 100-prozentigen Schutz gebe es nicht, erklärte Gewerkschaftschef Bernhard Witthaut gestern in Berlin.

Die offizielle Lesart der Bundesregierung aber lautet: Es gibt keine neue Bewertung der Sicherheitslage. Daran dürfte sich nichts ändern, wenn Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) heute dem Bundestag Rede und Antwort steht.

Als „perfide“ empfindet es Wolfgang Bosbach (CDU), Vorsitzender des Innenausschusses im Bundestag, dass die Zünder der Bomben offenbar auf vier Stunden nach Start des Laufs eingestellt waren: „Dann sind die Profis durchs Ziel, dann kommen die Amateure, Familien, Kinder.“ Die Täter hatten es nicht auf einzelne Läufer abgesehen. Sie wollten möglichst viele Menschen treffen, vermutet Bosbach.