Washington/Boston. .
Katastrophe beim ältesten Marathon-Lauf der Welt: In Boston sind gestern mindesten zwei Menschen nach Bombenexplosionen im Bereich der Ziellinie des Marathon-Laufs gestorben. Aus Sicherheitskreisen verlautete, Ursache für den Zwischenfall seien eine oder zwei Bomben gewesen. Damit deutet alles auf einen Terroranschlag auf die Ostküstenstadt hin. Polizeisprecher Ed Davis sprach von einer „andauernden Gefahrenlage“.
Die Polizei entdeckte nach Angaben des Fernsehsenders NBC zwei weitere Sprengsätze im Umfeld des Marathons, sie konnten rechtzeitig unschädlich gemacht werden.
Augenzeugen berichteten unter Tränen von Panik und Chaos in der Innenstadt der Hauptstadt von Massachusetts. Im Fernsehen waren Rauchsäulen, Blutlachen und von Trümmern übersäte Straßenkreuzungen zu sehen.
Die Detonationen ereigneten sich nach vorläufiger Darstellung der Polizei gegen 14.45 Uhr Ortszeit (20.45 Uhr deutscher Zeit) im Abstand von wenigen Sekunden an der Boylston Street - Stunden, nachdem die ersten der fast 27 000 Teilnehmer dort über die Ziellinie gelaufen waren.
Zu diesem Zeitpunkt hielten sich Tausende Zuschauer in dem Bereich auf, um die Läuferinnen und Läufer nach 42 Kilometern Ausdauerarbeit mit Beifall in Empfang zu nehmen.
Die Explosionen sollen sich hinter eine Zuschauertribüne nahe des von Sportlern bewohnten „Fairmount Copley Plaza Hotels“ ereignet haben. Hintergründe: noch unbekannt. Erste Vermutungen, wonach es sich um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, wurden von den Behörden bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht offiziell bestätigt. Die Tatsache, dass zwei weitere Bomben gefunden wurden, nähre allerdings den Verdacht, sagte ein Polizeisprecher.
US-Vize-Präsident Joe Biden sprach von einem Bombenattentat. Unmittelbar nach den Detonationen lenkte die Polizei das nach und nach eintreffende restliche Teilnehmerfeld und die Zuschauer auf Basis eines Notfallplans um. In New York und weiteren US- Städten wurden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Die Veranstalter des London Marathon am nächsten Sonntag zeigten sich äußerst besorgt.