Stockholm. Die Militärausgaben sind auf globaler Ebene im vergangenen Jahr erstmals seit 1998 leicht gesunken. Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in seiner jüngsten Studie bekannt gab, gingen die Ausgaben 2012 um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,33 Billionen Euro zurück.
Stockholm. Die weltweiten Militärausgaben sind im Zuge der Wirtschaftsflaute im vergangenen Jahr erstmals seit 1998 wieder gesunken. Sie gingen um 0,5 Prozent auf 1,33 Billionen Euro (1,75 Billionen Dollar) zurück, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag mitteilte.
Hintergrund seien vor allem staatliche Sparzwänge in den USA und in Europa, während Länder wie China und Russland mehr ausgaben. „Wir erleben möglicherweise den Anfang einer Verschiebung des Gleichgewichts bei den globalen Rüstungsausgaben von den reichen westlichen Staaten hin zu den Schwellenländern“, sagte der Sipri-Rüstungsexperte Sam Perlo-Freeman.
USA mit größtem Militäretat
Den mit Abstand größten Militäretat haben weiterhin die USA. Sie schraubten ihn allerdings angesichts der schwächelnden Wirtschaft um sechs Prozent zurück. Damit macht er erstmals seit dem Ende der Sowjetunion vor mehr als 20 Jahren weniger als 40 Prozent der gesamten Rüstungsausgaben aus. Die USA wenden aber immer noch rund fünf mal so viel für militärische Zwecke auf wie China.
China steigert Ausgaben
Die mittlerweile zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt fährt ihre Rüstungsausgaben aber kräftig nach oben: Sie stiegen seit 2003 um 175 Prozent. Allein 2012 waren es 7,8 Prozent. Russland gab sogar 16 Prozent mehr für sein Militär aus. In Europa schränkten die Nato-Mitglieder unter dem Druck der Wirtschafts- und Schuldenkrise dagegen die Militärausgaben um zehn Prozent ein.
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Die Stockholmer Friedensforscher erwarten, dass die Rüstungsausgaben wohl auch in den nächsten zwei bis drei Jahren insgesamt fallen dürften. Zumindest bis die Nato ihren Abzug aus Afghanistan Ende 2014 abgeschlossen habe, dürfte dies der Fall sein, sagte Perlo-Freeman. Die Militärausgaben in den Schwellenländern würden aber weiter steigen. (mit dpa/afp)