Mainz. .

Nach der in fast 60 Jahren einmaligen Panne beim Mittwochslotto gibt sich die zuständige Lottogesellschaft Rheinland-Pfalz kleinlaut: Der Vorgang sei „mehr als peinlich“, sagte ein Sprecher. Bei der Ziehung der Gewinnzahlen im ZDF waren am frühen Mittwochabend zwei Kugeln nicht in die Trommel gerollt, ausgespielt wurden also sechs Gewinnzahlen aus 47 statt aus 49. Zunächst war der Fehler trotz mehrerer Kameras und der Anwesenheit eines Aufsichtsbeamten nicht aufgefallen. Lottofee Heike Maurer verwies auf „Lichtreflexe“. Die Ziehung wurde erst später für ungültig erklärt.

Vier gewinnen 150 000 Euro

Enttäuschte Lottospieler, die unter den falschen Gewinnzahlen mehrere Richtige hatten, haben aber offenbar keine rechtliche Handhabe. Zwar beschwerten sich einige Hundert bei den Lottozentralen und den Annahmestellen, für eine ungültige Ziehung, erklärten Juristen, werde aber wohl keine Haftung übernommen. Ob jemand sechs Treffer hatte, wird ohnehin nicht überprüft, die Quote einer ungültigen Ziehung gar nicht erst erhoben. Mindestens vier Tipper werden sich indes gefreut haben: Sie hatten bei der neuerlichen Ausspielung fünf Richtige plus Zusatzzahl und erhalten knapp 150 000 Euro.

Der Fehler, der das Dilemma erst ausgelöst hat, konnte bislang nicht gefunden werden; die Maschine hatte beim üblichen Testlauf eine halbe Stunde vor der Live-Übertragung funktioniert und auch bei der erneuten Ziehung gegen 19.30 Uhr keinerlei Probleme gemacht. Beim morgigen Samstagslotto in Frankfurt wird ein anderes, allerdings baugleiches Gerät verwendet.