Warnungen von Inhaftierten, dass es drinnen längst mehr Drogen gibt als draußen, sind ein Armutszeugnis für die Justiz. Zusätzliche Hundeführer in den 37 Gefängnissen des Landes könnten erheblich zur Begrenzung des Handels beitragen – höhere Kosten würden sich schnell rechnen. Hier muss der Justizminister energischer vorangehen.

Der drogenfreie Knast ist eine ­Illusion. Wenn sich die Zahl der süchtigen Gefangenen in den letzten 15 Jahren aber verfünffacht hat, muss dem Phänomen der Drogensucht in Haftanstalten ein größeres Gewicht beigemessen werden. ­

Neben repressiven Maßnahmen wie schärferen Kontrollen oder der ­Streichung von Hafterleichterungen müssen Ausstiegsprogramme aus der Sucht deutlich verstärkt und Arbeitsangebote erweitert werden.

Auf keinen Fall aber darf der Staat rechtsfreie Räume hinnehmen, in denen straff organisierte Banden einen schwunghaften Drogenhandel im Knast abwickeln und bislang ­drogenfreie Häftlinge erst hinter den Mauern süchtig machen.

Warnungen von Inhaftierten, dass es drinnen längst mehr Drogen gibt als draußen, sind ein Armutszeugnis für die Justiz. Es reicht nicht aus, wenn vier Drogenspürhunde einige Male pro Jahr in NRW-Haftanstalten schnüffeln.

Zusätzliche Hundeführer in den 37 Gefängnissen des Landes könnten erheblich zur Begrenzung des Handels beitragen – höhere Kosten würden sich schnell ­rechnen. Hier muss der Justiz­minister energischer vorangehen.